Seit Juni 2023 sind wir mit der Erstellung des Klimaanpassungskonzeptes für den Landkreis Oder-Spree in Brandenburg betraut. Gemeinsam mit den relevanten Akteuren werden wir in diesem Konzept umsetzungsfähige Maßnahmen identifizieren. So beantworten wir die Frage, wie die Kreisverwaltung und ihre Partner den Landkreis an die Folgen des Klimawandels anpassen können. Im Februar startete die Workshop-Phase. Diese brauchen wir für den intensiven Austausch mit relevanten Akteuren des Kreises und die Entwicklung konkreter praxisrelevanter Maßnahmen.
Austausch
Zwar ist das Thema der Klimaanpassung medial präsent, aber die passenden Förderinstrumente sind noch jung. Und wir wissen um die Auslastung der Kommunen. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, als am 12. März 2024 unserem gemeinsamen Aufruf mit dem Landkreis nach einem kreisweiten Austauschformat zu Instrumenten der kommunalen Klimaanpassung 15 von 16 Kommunen gefolgt sind.
In den letzten zwei Jahren hat sich auf bundes- und landespolitischer Ebene viel getan, um insbesondere naturbasierte Lösungen als Antwort auf die Herausforderungen der Klimakrise stärker in die Fläche zu bringen. Förderprogramme wie das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz in ländlichen Kommunen oder die neue brandenburgische Landesförderung Klimaanpassung, die unter anderem Starkregenvorsorgekonzepte und daraus resultierende Maßnahmen bezuschusst, sind erste Trittsteine für Kommunen, sich diesen Themen bewusster zu nähern.
Hürden
Der Austausch zeigt aber auch die nach wie vor vielfältigen bürokratischen Hürden, insbesondere für strukturschwache Regionen Deutschlands. Es gibt finanzschwache Kommunen, die Schwierigkeiten haben, ihre kommunalen Pflichtaufgaben im bestehenden Haushalt unterzubringen. Für sie ist es häufig schlicht unmöglich, einen Eigenanteil von 10 % bei einer Mindestzuweisungshöhe von 500.000 € aufzubringen. Ein klimaangepasster Dorfanger, wie wir ihn zuletzt im Rahmen des IAWAK-Projektes für die Gemeinde Polzen geplant haben, rückt damit in weite Ferne. Solche Zwickmühlen sind natürlich Thema, wenn sich Kommunen über ihre Möglichkeiten und Restriktionen austauschen.
Lichtblicke
Und doch, wenn man nur genau hinschaut, findet man sie überall: die Vorreiter und Wegbereiterinnen. So fällt die kleine Gemeinde Friedland mit ihren ca. 3.000 Einwohnern durch Projekte wie die Umsetzung eines essbaren Wildpflanzenparks (Ewilpa) oder die Förderung von Klimaanpassungsmaßnahmen in der Grundschule auf.
Wir sind uns sicher: Gemeinsam schaffen wir den Umbau unserer Landschaften und Städte für eine lebenswerte Zukunft. Veranstaltungen wie diese geben uns schließlich recht.