Die nachhaltige Mobilität ist im ständigen Ausbau. Die Deutsche Bahn erweitert ihr Netz in Richtung Niederlande. Um schneller mit der Bahn ins Nachbarland zu kommen, wird ein drittes Gleis notwendig. Die Gleise müssen, ebenso wie auch Straßen, entwässert werden. Hier kommen wir ins Spiel.
Für den ca. 5 km langen Streckenabschnitt bei Rees in Nordrhein-Westfalen planen wir die Entwässerung der Gleisanlagen. Das Niederrheinische Tiefland hat mit seinen flachen Landschaften, hohen Grundwasserständen und vielen Entwässerungsgräben seine eigenen Herausforderungen. Das Einleiten von Regenwasser in die vorhandenen Gräben und Vorfluter ist aufgrund der zu schützenden Ökosystemfunktion und der damit verbundenen Auflagen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie begrenzt. Das anfallende Regenwasser ist somit vor Ort zu versickern oder zurückzuhalten.
In unserer Planung betrachteten wir verschiedene Alternativen einer möglichen Regenwasserbewirtschaftung auf Grundlage der Regelwerke DWA-A 138 und DWA-A 117.
Infolge der geringen Grundwasserflurabstände und der vorhandenen, sehr dicht gelagerten Böden war eine Versickerung vor Ort nahezu ausgeschlossen. Jedoch konnten hier, anders als in den eng bebauten urbanen Gebieten, die guten Platzverhältnisse genutzt werden. Das anfallende Regenwasser wird in Seitengräben gesammelt, angestaut und gedrosselt an die Vorflut (Landwehre) abgegeben. Mit dieser Lösung können die Grenzwerte gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie eingehalten werden.
Regenwasser und Starkniederschläge sind nicht nur in urbanen Gebieten eine Herausforderung. Der Umgang mit anfallendem Niederschlagswasser ist immer gesamtheitlich und überregional zu betrachten. Wasser, welches an einer Stelle zu schnell eingeleitet wird, kann an anderer Stelle zu starken Überflutungen führen. Die konventionelle Landwirtschaft und übermäßige Landnutzung ist im ländlichen Raum der größte Faktor für überregionale Überflutungen, wodurch Mensch und Natur großen Schaden nehmen können.