Fahrender ICE
Quelle: Rob Dammers, Haldern ICE3m 4610 trein 125 Köln Hbf – Flickr – Rob Dammers, CC BY 2.0

Die nach­haltige Mobilität ist im ständigen Ausbau. Die Deutsche Bahn erweitert ihr Netz in Richtung Niederlande. Um schneller mit der Bahn ins Nachbar­land zu kommen, wird ein drittes Gleis notwendig. Die Gleise müssen, ebenso wie auch Straßen, ent­wäs­sert werden. Hier kommen wir ins Spiel.

Für den ca. 5 km langen Strecken­abschnitt bei Rees in Nordrhein-Westfalen planen wir die Ent­wässe­rung der Gleis­anlagen. Das Nieder­rheinische Tief­land hat mit seinen flachen Land­schaften, hohen Grund­wasser­ständen und vielen Ent­wässe­rungs­gräben seine eigenen Heraus­forde­rungen. Das Ein­leiten von Regen­wasser in die vor­han­denen Gräben und Vor­fluter ist auf­grund der zu schützenden Öko­system­funktion und der damit ver­bun­denen Auf­lagen der euro­päischen Wasser­rahmen­richt­linie begrenzt. Das an­fallende Regen­wasser ist somit vor Ort zu ver­sickern oder zurück­zu­halten.

In unserer Planung betrach­teten wir ver­schiedene Alter­na­tiven einer möglichen Regen­wasser­bewirt­schaf­tung auf Grund­lage der Regel­werke DWA-A 138 und DWA-A 117.

Infolge der geringen Grund­wasser­flur­ab­stände und der vor­han­denen, sehr dicht gela­gerten Böden war eine Ver­sicke­rung vor Ort nahezu aus­ge­schlos­sen. Jedoch konnten hier, anders als in den eng be­bau­ten urba­nen Gebie­ten, die guten Platz­ver­hält­nisse genutzt wer­den. Das anfal­lende Regen­wasser wird in Seiten­gräben gesam­melt, an­ge­­­staut und ge­dros­selt an die Vorflut (Land­wehre) abge­geben. Mit dieser Lösung können die Grenz­werte gemäß der euro­päischen Wasser­rahmen­richt­linie ein­ge­halten werden.

Regen­wasser und Stark­nieder­schläge sind nicht nur in urba­nen Gebie­ten eine Heraus­forde­rung. Der Um­gang mit anfal­lendem Nieder­schlags­wasser ist immer gesamt­heit­lich und über­regio­nal zu be­trach­ten. Wasser, welches an einer Stelle zu schnell ein­ge­leitet wird, kann an anderer Stelle zu star­ken Über­flu­tungen führen. Die kon­ven­tio­nelle Land­wirt­schaft und über­mäßige Land­nutzung ist im länd­lichen Raum der größte Faktor für über­regio­nale Über­flu­tungen, wo­durch Mensch und Natur großen Schaden nehmen können.