Pflege- und Entwicklungsplan Kathewitz (PEP)

Im Rahmen des Deich­sicherungs­erlasses aus dem Jahr 2006 erfolgt die natur­schutz­fach­liche Gesamt­kompensation für das Fluss­gebiet Elbe u. a. auf einer ehe­maligen Militär­brache bei Kathewitz. Dort wird durch den Pflege- und Entwicklungsplan vor­rangig eine Auf­wertung des Offen­landes durch komplexe Biotop­entwicklungs­maß­nahmen reali­siert.

Am 12. Juni 2006 erließ die Landes­direktion Sachsen (LD) den Deich­sicherungs­erlass, der die so­fortige Siche­rung der ost- und west­elbi­schen Deiche an­ord­ne­te. Diese not­wen­digen Siche­rungs­maß­nahmen führ­ten zu Ein­griffen in den Natur­haus­halt, die durch um­fang­reiche Kom­pen­sations­maß­nahmen aus­ge­gli­chen wer­den sol­len. Dazu wird auf einer ehe­maligen Militär­brache bei Kathewitz eine Auf­wertung des Offen­landes durch kom­plexe Biotop­ent­wick­lungs­maß­nahmen reali­siert. Ein detail­lierter Pflege- und Entwicklungsplan (PEP) stellt die er­for­der­liche kom­pen­sa­tori­sche Wir­kung sicher. Dieser Plan ent­hält diffe­ren­zierte und flächen­konkrete Dar­stel­lungen – wie bei­spiels­weise Mahd­regime für das Offen­land – und for­mu­liert spe­zi­fische Ziel­stel­lungen für die ver­schie­denen Teil­flächen. Dazu gehören unter ande­rem LRT 6510 (Sand­mager­rasen), exten­siv ge­nutztes Grün­land mit floris­tischen Be­sonder­heiten oder ein Biotop­kom­plex mit Klein­ge­wässer. Die Böschungs­be­reiche des Ge­wäs­sers be­ste­hen teil­weise als senk­rechte Ab­bruch­kanten, welche von erd­bewoh­nen­den In­sek­ten be­sie­delt wer­den.

Zu be­rück­sich­tigen war zu­sätz­lich der Rück­bau der bis­her vor­han­denen bau­li­chen An­lagen. Zur Pla­nung der Maß­nahmen wurden faunis­tische und floris­tische Er­he­bungen durch­geführt. Die An­for­de­rungen an die Plau­si­bili­täts-Kartie­rung der Bio­tope und FFH-Lebens­raum­typen (LRT) be­in­hal­te­ten die ge­naue Ab­gren­zung und klein­flächige Dar­stel­lung der Bio­top­typen. Ein Raster von 25 x 25 Metern er­mög­licht eine prä­zise Kar­tie­rung der Offen­land­flächen. Die Landes­direktion Sachsen hat den PEP mittler­weile be­stä­tigt. Die Freude ist groß! 😊

Die Aus­führungs­pla­nung wird sich vor­rangig auf die Ge­hölz­pflanzung für das Halb­offen­land kon­zen­trieren. Um die ordnungs­gemäße Um­setzung aller Maß­nahmen sicher­zu­stellen, wird über mehrere Jahre eine öko­lo­gische Bau­be­glei­tung ein­schließlich eines Moni­to­rings statt­finden. Diese Maß­nahmen tra­gen dazu bei, die durch die Deich­siche­rungs­maß­nahmen ver­ur­sach­ten Ein­griffe in den Natur­haus­halt sinn­voll und dauer­haft aus­zu­glei­chen. Wir sind stolz mit dieser Auf­gabe be­traut zu sein.